Magdalenenkirche in Wasseralfingen

Glasfenster von Sieger Köder auf der Südseite:

Zum 100-jährigem Jubiläum hat unsere Kirche einen neuen Namen bekommen, ein lang ersehntes Geschenk.

Wie kam es dazu?

Der Kirchengemeinderat hatte sich in der Vergangenheit verschiedentlich mit der Namensgebung für unsere Kirche befasst. Und auch bei Trau- und Taufgesprächen wurde von Gemeindegliedern immer wieder gefragt, welchen Namen denn die Kirche hat, in der sie getraut oder ihr Kind getauft wird.

Zum 100-jährigen Jubiläum wurde dieses Thema wieder ganz aktuell. Der Kirchengemeinderat hat dann entschieden, anlässlich dieses Ereignisses der Kirche einen Namen zu geben. Sehr rasch war auch klar, dass das Gremium nicht allein darüber entscheiden wollte.

Es gibt viele Gemeindeglieder, die sehr eng und z.T. auch schon lange mit der Kirche verbunden sind. Es gibt auch Erinnerungen und Begebenheiten, an welche viele in der Gemeinde gerne zurück denken.

Außerdem trägt ein Name dazu bei, Beziehung zu schaffen und von Anonymität zu befreien. Das wissen wir von uns selbst, wenn wir einander mit Namen ansprechen. Und somit sollte die Gemeinde die Möglichkeit haben, bei der Namensgebung mitzuwirken.

Die drei Namen, die der Kirchengemeindrat vorgeschlagen hat, 'Auferstehungskirche', 'Christuskirche', 'Magdalenenkirche', haben eine Verbindung mit dem Herrn unserer Kirche, mit Jesus Christus. Er ist uns Hoffnung und Leben, er schenkt Gemeinschaft und sendet uns. Und auch in unserer Kirche selbst haben wir eine Verbindung dazu, z. B. in unseren Kirchenfenstern im Altarraum.

Von diesen drei Vorschlägen hat nun die Mehrheit unserer Gemeinde für den Namen 'Magdalenen-Kirche' gestimmt. Das Geschenk, das wir unserer neu ernannten Magdalenen-Kirche bereitet haben, ist uns sicherlich allen ein Anlass zu Freude.

Maria Magdalena stammt aus dem Ort Magdala in Israel, hat aber ihre Heimat in der Nachfolge Jesu verlassen. Sie gehört zu den Frauen, die bei Jesus auch unter dem Kreuz blieben und dabei riskierten, wie Jesus gefangen, gefoltert und gekreuzigt zu werden. Maria Magdala hat in derselben Gefährdung der Grablegung beigewohnt und das Grab am Ostermorgen aufgesucht. An diesem Morgen erhielt Maria Magdalena den göttlichen Auftrag, vor den verzagten Jüngern zu verkündigen, dass Jesus auferstanden sei.

Sie ist die erste Auferstehungszeugin und 'Apostolin der Apostel', wie sie schon in der Alten Kirche genannt wurde ('apostola apostolorum'). So ist ihr Name mit der Geburtsstunde der christlichen Kirche, der Auferstehung Jesu, verbunden wie kein andere Name (Joh.20, 11-18).

Den Namen dieser Frau, dieser treuen und mutigen Apostolin Jesu, bekommt nun unsere Kirche. Maria Magdalena ist auf dem rechten bunten Fenster im Altarraum abgebildet.