© Schwäbische Post 29.09.2019
Die Magdalenenkirche blüht auf
Kirche Viel Musik und ein volles Haus beim rund zweistündigen Gottesdienst zum 125-jährigen Bestehen der Magdalenenkirche in Wasseralfingen.
Aalen-Wasseralfingen
Jubiläumssonntag: Gottesdienst, Platzkonzert der Bergkapelle, Party in der Kirche, im Garten, im Zelt.
Bald nach 10 Uhr am Sonntag ziehen Geistlichkeit und Kirchengemeinderat, geleitet von der Orgel, in die voll besetzte Kirche ein, der zweistündige Gottesdienst zum 125. Jubiläum der Magdalenenkirche beginnt: „Unisono“, einer der beiden Chöre der evangelischen Gemeinde, bekennt im feinen Chorsatz: „Here I am, here we come“, Uwe Quast und Stephan Stiegele, die beiden Pfarrer der Gemeinde Wasseralfingen-Hüttlingen, begrüßen zum Gottesdienst mit dem Motto des Jubiläums: „Kirche blüht auf“.
Viel Musik prägt den festlichen Gottesdienst: lange Gemeindelieder, künstlerische Beiträge von Unisono (Leitung Claudia Dolmetsch) und dem Kirchenchor unter der Leitung von Sabine Ott-Seeling, von einem Frauenchorensemble aus der Mitte des Kirchenchores, und mit sehr starken, langen Vor- und Nachspielen von der Orgel; und schließlich das Platzkonzert der SHW-Bergkapelle just nach dem offiziellen Ende des Gottesdienstes.
Die Bergkapelle schmückte bereits die Einweihungsfeierlichkeiten anno 1894, zu der der württembergische König Wilhelm II mit der Eisenbahn anreiste. Prominentester Gast heuer war die Ulmer Prälatin und Regionalbischöfin Gabriele Wulz, die die Predigt hielt über Maria Magdalena, die Namensgeberin der Kirche und die „erste Osterzeugin“ von dem auferstandenen Jesus. In Demut habe sie den Auftrag des Herrn angenommen und von Galiläa bis Frankreich bezeugt: „Ich habe den Herrn gesehen“.
Wie der Raum der Gnade durch den Auferstandenen wünsche sie sich auch weiterhin die Magdalenenkirche als einen Raum der Freiheit und der darin gelingenden Kommunikation, sagte Gabriele Wulz am Ende des Gottesdienstes in ihrem Grußwort.
Grußworte sprachen auch Michael Fürst und Jutta Schaff von der katholischen Gemeinde in Wasseralfingen sowie Andrea Hatam für die Bürgergemeinde, für Gemeinde- und Ortsrat und für den Oberbürgermeister.
Nach dem Platzkonzert gab es Mittagessen („Festtagsbraten“ wie anno 1894), Kaffee, Kuchen und kühle Getränke – Gemeindeparty.
© Schwäbische Post 29.09.2019 16:11
© Schwäbische Post 28.09.2019
Kinderlieder, die auch Erwachsenen zu Herzen gehen
Magdalenenkirche Liedermacher Gerhard Schöne bereichert das Jubelfest der Kirche mit zwei feinen Konzerten.
Aalen-Wasseralfingen. Nach dem gemütlichen Beisammensein mit Heimatgeschichte am Freitagabend folgte der zweite Akt der Feierlichkeiten zum 125. Jubiläum der Magdalenenkirche am Samstag, einem Konzert für Kinder am Nachmittag und einem Abendkonzert, beides gestaltet vom Liedermacher Gerhard Schöne, eine Berühmtheit schon zu DDR-Zeiten.
Das Konzert am Abend in der vollen Kirche begann mit einer Toccata von J. S. Bach auf der Orgel. Aus dem Schlussakkord zog sich ein feiner Ton zum ersten Lied mit der Frage: „Wo ist Gott zu finden?“, worauf Schöne in seiner burschikosen Liedermacherart Antworten gab wie „...du schwimmst schon dadrinnen, kleine Sardine, du Dummerchen, du…“ – und schon war das Publikum mittenmang in Schönes Lieder- und Gedankenwelt.
Schönes Lieder leben von der überraschenden Perspektive, von einfacher, direkter Sprache mit moralischem oder religiösen Tiefgang, von sinnvoller Behutsamkeit und Unverblümtheit und manchmal dröhnendem Klartext. Da umkost ein Rätsellied von der Schwangerschaft die Geborgenheit von Mutter und Kind. Der Blues des Filmprojektors (Gerät) bejubelt, wie ein Kriegsfilm rückwärts läuft und alles wieder gut wird. „Die güldene Sonne“ geht als Kirchenlied auf und wird in Schöne-Manier umgedichtet, dann duftet es von „Kaffee und leckeren Wecken mit Apfelgelee“ bis der Barde dank Gottes Hilfe singen kann: „Ich bin übern Berg“.
Schöne musiziert seine rührenden, auch aufrüttelnden, humorvollen Lieder sehr präsent. Er ist und bleibt Liedermacher, der drauf los singt, auch noch in dem leisen „Gebet der Eintagsfliege am Abend“ oder wenn Schöne dem „Jesu, meine Freude“ sarkastisch zuruft: „…wer will dich schon hören, deine Worte stören…“ .
Gesprochene Texte von Albert Schweitzer, gesungene jüdische Schnurren und andere Geschichten mischen sich mit den Liedern zu einem herzhaft erbaulichen Konzert, das auch eine Andacht ist.
Schöne spielt eine gute Gitarre, Ralf Benschu (Saxofon) und Jens Goldhardt (Orgel) leiten Lieder ein, zelebrieren wunderbare musikalische Dialoge, tragen mit ihrem exzellenten Spiel wesentlich zur hohen musikalischen Qualität bei.
Bereits am Nachmittag beim Kinderkonzert war das Können, der Charme und auch der Witz des Trios zu hören und zu bewundern. Die Lieder kamen mehrheitlich aus Schönes großem Repertoire der Kinderlieder. Er erzählte Witze und witzig allerlei Geschichten, hielt mit frommen Botschaften nicht hinterm Berg und ermunterte die gut 80 Kinder und deren Begleiter immer wieder zum Mitsingen.
© Schwäbische Post 29.09.2019 16:13
© Schwäbische Post 27.09.2019
Jubiläums-Auftakt mit Geschichte
Evangelische Kirche Die Gemeinde Wasseralfingen-Hüttlingen feiert die Einweihung der Magdalenenkirche vor 125 Jahren. Was an diesem Wochenende im Programm geboten wird.
Aalen-Wasseralfingen
Das Jubiläum der evangelischen Magdalenenkirche in Wasseralfingen wird an diesem Wochenende gefeiert. Auftakt war am Freitagabend mit einem „gemütlichen Zusammensein“, so Pfarrer Uwe Quast, in der Kirche an der Wilhelmstraße. Das Gemeindegespräch bei Wein und anderen Unterhaltungsgetränken wurde eingeleitet von Erik Hofmann mit einem Vortrag über die Kirchengeschichte in Wasseralfingen.
Eingeweiht wurde die evangelische Kirche am 17. September 1894 mit einem großen Festgottesdienst, zu dem der württembergische König Wilhelm II. anreiste. Er nahm am Festgottesdienst teil und besuchte vorher das Hüttenwerk.
Dieses wuchs im 18. Jahrhundert zu einer industriellen Größe und zog Arbeiter an, unter anderen viele Menschen aus „Altwürttemberg“, Evangelische zumeist. Dadurch verschoben sich die konfessionellen Bevölkerungsanteile, ein ansehnlicher Teil der evangelischen Bevölkerung hatte neue Heimat gefunden in der Gemarkung Eisenschmelze bis Westheim.
Der Bau einer Kirche wurde obrigkeitlich genehmigt, das Hüttenwerk stellt das Grundstück zur Verfügung, innerhalb eines Jahres nach der Grundsteinlegung 1893 wurde gebaut und die Kirche fertiggestellt. Elf Jahre zuvor hatten die Katholiken ihre neuromanische Stephanuskirche mit einem 56 Meter hohen Turm geweiht, die Magdalenenkirche wurde neugotisch ausgeführt mit einem 44 Meter hohen Turm mit drei Glocken mit dem damals beliebten Dopferstein aus Schlacke und Sand aus dem Hüttenwerk.
Am 17. September 1894, so berichtete Erik Hofmann in kurzer und kurzweiliger Rede, wurde erheblich gefeiert: Böllerschüsse am frühen Morgen, Choral vom Kirchturm, der König und Bischof in Uniform im Gottesdienst und beim Festumzug, nachmittags Fortsetzung der Feierlichkeiten um die Kirche herum und im Gasthaus mit einem weiteren Gottesdienst zur Vesperzeit. Damals schon seien ökumenische Töne in den Festreden zu hören gewesen, vom König und Bischof, aber auch vom katholischen Ortsgeistlichen und von Pfarrer Schall. Der erste Pfarrer der neuen Kirche erinnerte in seiner Ansprache seinerzeit auch daran, wie beschwerlich es vor allem für alte Menschen war, zu Gottesdienst und Trauerfeiern nach Aalen zu gehen, und wie günstig die Ausrede für die „Lauen“, die sich vor dem sonntäglichen Gottesdienst drückten.
Das Jubiläumsfest wird an diesem Samstag fortgesetzt mit einem Kinderkonzert um 15.30 Uhr und einem Abendkonzert um 19 Uhr in der Magdalenenkirche mit dem berühmten ostdeutschen Liedermacher Gerhard Schöne.
Am Sonntag, 10 Uhr, ist ein höchst feierlicher Gottesdienst angesetzt mit den beiden Pfarrern der Gemeinde, Uwe Quast und Stephan Stiegele, sowie der Prälatin Gabriele Wulz aus Ulm und einem anschließenden Platzkonzert der SHW-Bergkapelle.
© Schwäbische Post 27.09.2019 22:31
© Schwäbische Post 23.07.2019
Neues beim Kindergarten Regenbogen Erziehung
Christine Kroker als Leiterin verabschiedet. Claudia Dolmetsch eingeführt.
Aalen-Wasseralfingen. 35 Jahre lang leitete Christine Kroker den Kindergarten Regenbogen. Pfarrer Uwe Quast entpflichtete sie jetzt bei einem Gottesdienst im Grünen von ihrer Leitungsfunktion. Quast bedankte sich im Namen der Kirchengemeinde Wasseralfingen-Hüttlingen für Krokers langjährige, „überaus engagierte und kompetente Arbei“t, die den Kindergarten geprägt habe. Der Dank Christine Krokers galt ihrem Team, ohne das sie diese herausfordernde Aufgabe nicht hätte stemmen können. Mit Freude und Erleichterung, so Kroker, trete sie ins zweite Glied zurück. Zum Ende des Monats wird der Kindergarten Arche Noah am Schimmelberg an die Lebenshilfe übergeben. Den künftig dreigruppigen Kindergarten Regenbogen in der Bismarckstraße wird Claudia Dolmetsch leiten, die bisher die Leitungsfunktion im Kindergarten Arche Noah innehatte. Pfarrer Quast setzte Claudia Dolmetsch in ihr Amt ein und dankte ihr für die gute Vorarbeit zur Fusion der beiden Einrichtungen. Er wünschte ihr für die Aufgaben Kraft und Durchhaltevermögen und die Unterstützung des Teams. Die Erfahrung der Mitarbeiterinnen gehe nicht verloren, da nicht nur die Kindergärten fusionieren, sondern auch die Teams, die ebenfalls im Rahmen dieses kleinen Festakts zusammengeführt wurden.
© Schwäbische Post 23.07.2019 11:14